Das „Aalener Modell” bietet vier Optionen, um betroffenen Frauen und Kindern schnell zu helfen und zu betreuen und ihnen Sicherheit in der gewohnten Umgebung zu gewähren.
Die wohl bekannteste Maßnahme bei häuslicher Gewalt ist die Unterbringung der Betroffenen in Frauenhäusern. Hier kooperiert das Präventionsnetz Ostalbkreis mit dem Frauenhaus Schwäbisch Gmünd. Diese Schutzeinrichtung bietet den traumatisierten Betroffenen eine tägliche Rundum-Betreuung. Da sich Notfälle nicht nach dem Kalender richten, können in Aalen Frauen und Kinder in voll möblierten Notfall-Wohnungen untergebracht werden. Wenn in akuten Fällen nicht sofort ein Platz im Frauenhaus zur Verfügung steht, kann auf diese Maßnahme ausgewichen werden. Drei weitere längerfristige Schutzwohnungen bilden die dritte Säule. Hier wird den Opfern ein Aufenthalt von maximal vier Jahren eingeräumt. Somit wird verhindert, dass die Kinder aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld gerissen werden. Die vierte Möglichkeit der gezielten Hilfe ist der von der Polizei ausgesprochene Verweis des Täters aus der Wohnung. Dadurch wird den Gewaltopfern Sicherheit in der gewohnten Umgebung gewährt.
Das Projekt läuft seit 1993, angefangen mit einer Schutzwohnung, heute sind es sechs Wohnungen, darunter vier längerfristig belegbare und zwei Notunterkünfte. Das Modell ist anerkannt bei Polizei, Justiz und Politik.