Armut
Deutschland ist eins der reichsten Länder der Welt und trotzdem gibt es ein massives Problem: Frauenarmut. Im Jahr 2023 waren 17,7 % der Frauen von Armut bedroht, verglichen mit 15,7 % der Männer. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Frauen ein höheres Risiko tragen, in Armut zu fallen. Besonders betroffen sind alleinerziehende Frauen und ihre Kinder, Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen mit Behinderungen und ältere Frauen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden bis hin zu strukturellen Benachteiligungen im Sozial- und Rentensystem. Die Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt, die sich in ungleicher Bezahlung, geringerem Arbeitsumfang und schlechteren Karrierechancen für Frauen zeigt. Hinzu kommt die unzureichende Entlohnung in Berufsfeldern, die traditionell von Frauen dominiert werden, etwa in der der Pflege und in Kitas. Eine weitere wesentliche Ursache ist die ungleiche Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit, die hauptsächlich von Frauen geleistet wird, ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt einschränkt und zu einer niedrigen Altersrente führt. Auch traditionelle Rollenzuschreibungen, die Frauen die Hauptverantwortung für Kindererziehung und Pflege zuschreiben, tragen zur Frauenarmut bei. Rechtliche Rahmenbedingungen, wie das Ehegattensplitting, führen ebenfalls zu finanziellen Nachteilen für Frauen. Die Bekämpfung von Frauenarmut erfordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, um langfristige und nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.