Digitalisierung
Frauen und Digitalisierung: eine geschlechtsspezifische Perspektive
Die Digitalisierung verändert sowohl unser Arbeitsleben, als auch unser Privatleben. In den Kommunen werden immer mehr Arbeitsprozesse automatisiert, Leistungen für die Bürger*innen digitalisiert. Dadurch ändert sich die Kundschaft in den publikumsintensiven Bereichen, bestimmte Bevölkerungsgruppen fühlen sich ausgegrenzt. Homeoffice ist in vielen, aber nicht allen Bereichen möglich, Desksharing erfordert neue Absprachen und Routinen. Um Veränderungen in den Kommunen gut zu gestalten, ist eine Beteiligung der Beschäftigten unerlässlich, sie sind Expert*innen ihrer Tätigkeiten. Das gleiche gilt für digitale Angebote in der Kommune. Smart City ohne Bürger*innen-Beteiligung geht gegebenenfalls an den Bürger*innen vorbei. Geschlechterverhältnisse und -strukturen sowie soziale Ungleichheiten spielen bisher im Rahmen der Digitalisierung der Arbeitswelt keine oder nur eine untergeordnete Rolle und die Digitalisierung behebt nicht automatisch benachteiligende Differenzierungen.
Genderaspekte konzentrieren sich in der „männlich“ geprägten Industrie 4.0 auf folgende Szenarien:
-die "fehlende Frau": zu wenige spezialisierte Fachkräfte. Dabei wird der Fokus auf bildungspolitische Herausforderung anstatt auf Ungleichheitsstrukturen in der Arbeitswelt gelegt.
-die "zu fördernde Frau": soll zu technischer Qualifikation motiviert werden. Dabei wird der Fokus auf fördernde Maßnahmen gelegt, aber die Frage nach dem "Wie" und mit "welchen Mitteln" nicht beanwortet.
-die "Frau mit den guten Eigenschaften": hat in der neuen Arbeitswelt gute Chancen. Dabei wird der Fokus auf stereotyp "weibliche" Eigenschaften, Zuschreibungen und die Verfestigung von Geschlechterstereotypen gelegt.
Ansätze für Chancengleichheit können sein:
-die Arbeitswelt umorganisieren, um den Frauenanteil (im MINT-Bereich) zu erhöhen
-geschlechtersensible Forschung zu männlich und weiblich dominierten Arbeitsbereichen
-Stereotypen, Polarisierungen und Hierarchien hinterfragen
-Wissen über Gender und Chancengleichheit vertiefen
-verbindliche Ziele / Zeithorizonte einführen
(Quelle: u.a. Dritter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung)
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