Armutsgefährdung von Frauen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen wiesen in 2018 ein doppelt so hohes Armutsrisiko auf wie Menschen ohne Behinderungen und Beeinträchtigungen. Dies ist von vielerlei Faktoren abhängig.

Zum einen sind beispielsweise Personen mit Schwerbehinderung seltener berufstätig als Menschen ohne Schwerbehinderung. Darüber hinaus haben Personen mit Schwerbehinderung mehr und längere Lücken in ihrer Berufsbiografie.

In der Erwerbstätigkeit von Personen mit Schwerbehinderung lassen sich auch geschlechtsspezifische Auffälligkeiten erkennen. So sind Frauen mit Schwerbehinderung weitaus seltener erwerbstätig als Männer mit Schwerbehinderung: 39% im Vergleich zu 48% bei den Männern.

Nur 37% der Frauen mit Schwerbehinderung arbeiten in Vollzeit. Die verringerte Erwerbstätigkeit führt auch zu weniger Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld oder Rentenansprüchen.

Auffällig ist zudem der Gender Pay Gap. Denn: durchschnittlich verdienen Männer mit Schwerbehinderung mehr als Frauen ohne Schwerbehinderung. Es muss allerdings auch festgehalten werden, dass Menschen mit Schwerbehinderung durchschnittlich weniger verdienen als Menschen ohne Schwerbehinderung - das gilt für Frauen und Männer.

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Quellen: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Sept. 2023): Studie zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Entgeltsystem für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und deren Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Forschungsberichte/fb626-entgeltsystem-wfbm.html 

Der Paritätische (2020): Der Paritätische Teilhabebericht 2020: Teilhabe und Geschlecht im frühen und mittleren Erwachsenenalter im Rahmen des Projekts „Teilhabeforschung: Inklusion wirksam gestalten“. https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/doc/Teilhabebericht-2020_web.pdf 

Aktion Mensch (2021): Situation von Frauen mit Schwerbehinderung am
Arbeitsmarkt. https://www.aktion-mensch.de/inklusion/arbeit/frauen-mit-behinderung-auf-dem-arbeitsmarkt