Class Pay Gap

Die Ungleichheit von Bildungschancen ist in Deutschland bittere Realität. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern gibt es in Deutschland die geringste Möglichkeit für soziale Mobilität – sie ist ungefähr so gering wie in den USA. Trotzdem ist der Class Pay Gap kaum erforscht.

Es gibt zwar keine genauen Daten zum Class Pay Gap in Deutschland, doch zeichnet sich deutlich ab, dass der sozioökonomische Status einer Person die Bildungschancen enorm beeinflusst. So ist es bei Personen aus akademischen Familien vier Mal wahrscheinlicher, dass diese ihr Bachelorstudium erfolgreich abschließen, sechs Mal wahrscheinlicher, dass sie ein erfolgreiches Masterstudium anhängen und sogar zehn Mal wahrscheinlicher, zu promovieren. Dies hat direkte Auswirkungen auf ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt.

In Großbritannien ist der Class Pay Gap erforschter als in Deutschland und beträgt im höheren Management und bei prestigeträchtigen Berufen dort 17%. Für Frauen aus Arbeiter*innenfamilien war der Effekt stärker als für Männer. Fehlende Forschung geht in Deutschland einher mit fehlendem Bewusstsein des Themas. Die Auswirkungen bekommen vor allem sogenannte First Generation Professionals zu spüren. Die Herausforderungen mit denen sie konfrontiert werden, nehmen außerdem auch nicht nach jahrelanger Erfahrung ab.

Der Class Pay Gap in Deutschland muss erforscht werden, um dann mit einer geschlechtersensiblen Perspektive betrachtet zu werden. Nur so können die Bildungschancen und die Möglichkeiten der sozialen Mobilität verbessert werden.

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Quellen: Fratzscher, Marcel (29.09.2023): Verhandeln Arbeiterkinder schlechter ihr Gehalt? DIW Berlin. https://www.diw.de/de/diw_01.c.881887.de/nachrichten/verhandeln_arbeiterkinder_schlechter_ihr_gehalt.html