Der Migrant Pay Gap beschreibt die Lohnlücke zwischen Beschäftigten mit und ohne deutscher Staatsbürgerschaft. Die IQ Fachstelle Einwanderung und Integration hat in diesem Jahr eine Studie veröffentlich, die die ungleiche Bezahlung in Engpassberufen unter die Lupe nimmt.
Es lässt sich feststellen, dass im Jahr 2021 weitaus mehr Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft im unteren Lohnbereich angestellt waren (insgesamt 32,1%) als Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft (insgesamt 17,3%).
Auffällig war in sogenannten Engpassberufen zudem, dass Beschäftigte aus Asylherkunftsländern weitaus weniger verdienten als ihre Kolleg*innen mit deutscher Staatsbürgerschaft – und das trotz gleicher Qualifikationen und Berufsgruppe. Der Migrant Pay Gap lag hierbei bei ca. 41,2%.
Da es in Engpassberufen eine große Geschlechterdisparität gibt, lässt sich aufgrund fehlender Daten nicht immer ein Vergleich aufstellen. Nichtsdestotrotz konnte bei der Studie festgestellt werden, dass Männer i.d.R. mehr verdienten als Frauen – und das vor allem im Fall deutscher Staatangehörigen (Entgeltunterschied von 8,3%). Denn: Die Staatsangehörigkeit einer Person hat einen größeren Einfluss auf die Lohnunterschiede als ihr Geschlecht. Während eine maximale Differenz von 5 Prozentpunkten zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten aus EU-11- oder Drittstaaten festgestellt werden konnte, lag der Unterschied zur Referenzgruppe (Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit) bei bis zu 33,9%.
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Quellen: BMFSFJ (2024): Neue Studie zum Migrant Pay Gap; IQ Fachstelle Einwanderung und Integration (Januar 2024): Ungleiche Bezahlung in Engpassberufen. Die unsichtbaren Grenzen von Herkunft und Geschlecht. https://www.perspektiven-schaffen.de/ps-de/fuer-erwerbstaetige-und-wiedereinsteigende/migration-arbeitsmarkt/neue-studie-zum-migrant-pay-gap-241024