Das Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert die Mitglieder des Bundestags und die Regierung auf mehr Haushaltsmittel für Gleichstellung und das Schließen der Sorgelücke zur Verfügung zu stellen.
Die angekündigten Sparmaßnahmen im Bereich der Gleichstellungs- und Familienpolitik ein fatales Signal. Statt Kürzungen vorzunehmen, fordern das Bündnis mehr finanzielle Mittel für gleichstellungspolitische Maßnahmen zur geschlechtergerechten Verteilung unbezahlter Sorgearbeit zur Verfügung zu stellen. Die zuständigen Ressorts müssen nun zeitnah die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen für das faire Verteilen der unbezahlten Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern umsetzen.
Das faire Verteilen unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern über den gesamten Lebensverlauf ist ein zentraler Schlüssel für die Gleichstellung: Ohne die gerechte Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit ist die Gleichstellung im Erwerbsleben, die eigenständige Existenzsicherung und insgesamt die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen nicht zu erreichen.
Um das gerechte Verteilen unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern zu fördern, wurden im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zahlreiche Maßnahmen verankert. Zentrale Vorhaben, wie die zweiwöchige bezahlte Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt, der Ausbau der nicht übertragbaren Elterngeldmonate, die Lohnersatzleistung für Pflegezeiten oder das Gutscheinsystem für haushaltsnahe Dienstleistungen, sind bislang noch nicht umgesetzt: entweder, um die Wirtschaft nicht zu belasten, oder aufgrund von restriktiven Haushaltsvorgaben.
Das Bündnis Sorgearbeit fair teilen unterstützt nach wie vor das Ziel der Koalition, in diesem Jahrzehnt die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. Diese ambitionierte Zielsetzung erfordert dringend eine koordinierte Zusammenarbeit über Ressortgrenzen hinweg.
Den vollständigen offenen Brief des Bündnis Sorgearbeit fair teilen ist nachfolgend zu finden.