Die Stadt Frankfurt am Main wurde aufgrund folgender herausragender struktureller Aspekte ihrer Gleichstellungsarbeit ausgewählt:
Die Stadt Frankfurt am Main hat mit ihrer im hessischen Gleichstellungsgesetz begründeten Struktur eines internen Gleichstellungsbüros und eines externen Frauenreferats umfangreiche Kapazitäten für die Gleichstellungsarbeit der Kommune bereit gestellt. Daneben verfügt die Stadt Frankfurt über eigene Gleichstellungsbeauftragte in den Eigenbetrieben und der Branddirektion. Die Bewerbung hat die Verzahnung und Kooperation der beiden unabhängigen Stellen eindrücklich vermitteln können.
Um Gender Mainstreaming in der Verwaltung umsetzen zu können, wird ein hohes Maß an Genderkompetenz benötigt. Dem trägt die Stadt Frankfurt am Main mit einem Zusatz in ihren Ausschreibungen Rechnung und verlangt als Anforderungsmerkmal für neue Führungspositionen „Genderkompetenz“. Dies wird in den Auswahlverfahren durch Fragestellungen im Auswahlinterview abgeprüft. Dadurch können Führungskräfte der Erwartung, mit Aspekten der Diversität und Gender-Themen umgehen zu können, entsprechen.
Die strukturierte Herangehensweise an gleichstellungsorientierte Personalpolitik wird im Gleichstellungsplan erhoben und dokumentiert. Hierin enthalten sind Beratungs-, Informations- und Qualifizierungsangebote zur Frauenförderung und Geschlechtergleichstellung, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege für Frauen und Männer sowie zur gleichstellungsorientierten Personalentwicklung mit eignen frauenfördernden Maßnahmen, vor allem zum Thema Frauen in Führung.
Die Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege umfassen sowohl Regelungen zur flexiblen Arbeitszeit, mobilem Arbeiten, Führen in Teilzeit, Teilzeitausbildung als auch umfassende Informations- und Austauschmöglichkeiten und werden durch eine eigene Ansprechperson koordiniert.
Die Stadt Frankfurt ist der Europäischen Gleichstellungscharta beigetreten und hat hierfür im Frauenreferat sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess wurden im ersten Schritt umfangreiche Maßnahmen für das Handlungsfeld „Arbeitsmarktsituation von Frauen“ mit vielfältigen Partnerinnen und Partnern umgesetzt. In diesem Kontext wurden sowohl geschlechtsspezifische Daten erhoben als auch Kampagnen umgesetzt, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und eine Basis für Fortschrittsberichte zu legen.
Das Frauenreferat hat mit seiner Beteiligung an der bundesweiten Kampagne „Frauen Macht Kommune“ oder eigenen Kampagnen wie „Armut ist eine Frau“ oder „Respekt stoppt Sexismus“ aktuelle Themen eindrucksvoll aufgegriffen und andere Kommuneninspiriert.
Der monatliche Newsletter dokumentiert die gute Kooperationskultur zwischen der Verwaltung und der Fraueninfrastruktur und bietet interessierten Bürger/innen die Möglichkeit, sich über aktuelle gleichstellungspolitische Entwicklungen und Veranstaltungen zu informieren.